Kommunikation ist das wichtigste Führungsinstrument einer Love Brand. Und damit kommen wir zum nächsten Blog-Artikel von »Pferdefresse«. Seepferdchen Willi befindet sich in einem Prozess: Er lernt alle Attribute einer Love Brand kennen, hat ein Team, das ihn auf dem Weg zur Zielerreichung unterstützen soll, und Fans. Fans, das sind die, die in eine Marke investieren, weil sie von ihr und ihrem Mehrwert überzeugt sind. Fans, das sind die, die genauso zu einer Love Brand passen müssen wie die eigenen Markenbotschafter. Das ist zu Beginn einer Partnerschaft meist relativ einfach. Was aber ist, wenn aus Anfangseuphorie Alltagsroutine wird – wie halte ich mein Markenversprechen nach? Wie pflege ich eine Marke? Wer übernimmt die Führung?

Keine Lust zu Lesen? Hier ist die Audio-Datei zum folgenden Blog-Beitrag:

Kommunikation ist das wichtigste
Führungsinstrument
einer Love Brand.

Es war einmal ein Hopser-Lauf

Waren das noch Zeiten. Ist noch gar nicht so lange her, da habe ich mich treiben lassen. Da habe ich die Tage angenommen, wie sie kamen, hab‘ gemacht, worauf ich Lust hatte und mich nach getaner Arbeit mit einer Hand voll frischen Krabben selbst belohnt. Das war einmal.

Klingt wie der Anfang eines Märchens? Ja, offen gesprochen war es ein Märchen, anfangs. Es war einmal ein Pate, es war einmal eine Pferdefresse. Es war einmal ein Fan und ein Seepferdchen… Ihr wart alle dabei, wie wir uns kennenlernten, wie wir uns lernten zu verstehen und zu vertrauen. Wie wir, oder besser: Ich begann, an diese Love Brand zu glauben. Ein Märchen wie Hensel und Gretel der Gebrüder Grimm: Was Hand in Hand im Hopser-Lauf durch die Welt der Marken begann, endete frohlockend am Lebkuchenhaus mit süßem Genuss. Erfolg schmeckt immer süß. Krabben nicht. Süßwasserkrabben vielleicht. Salzwasserkrabben genügen uns allerdings.

Davon gab es zuletzt reichlich, seit ich mein Team für unsere gemeinsame Sache gewinnen konnte. Was sich durchaus auch an meiner Figur bemerkbar macht. Übrigens nicht nur an meiner, mein Team, meine ehemaligen Doubles, sie sehen alle aus wie wenn jeden Morgen der Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages wäre.

Und so lernten wir die Hexe unseres Märchens schnell kennen: die Trägheit. Die versteckte sich nämlich hinterm Lebkuchenhaus, zusammen mit ihrem Besen, der Bequemlichkeit.

Also, was ist aus dem Märchen geworden? Aus dem Hopser-Lauf wurde schleichender Kriechgang. Ohne Scheiß, Leute, was ist eigentlich los? Klar kenne ich mich mit Schleichen aus. In Bezug auf Trägheit und Bequemlichkeit braucht mir auch niemand was erzählen – ich praktizierte das einst in Perfektion. Das war einmal…

Bevor ich den Paten kennenlernte.

Für eine Love Brand
ist die Spitze nicht das Ende.

Die wichtigste Erkenntnis

Er schaffte es, mich zu motivieren, mich zu emotionalisieren, so dass wir uns selbst an die Spitze der geliebten Marken katapultierten. Er vermittelte mir all das Handwerkszeug, das eine Love Brand braucht, um zu gewinnen: Menschen, Teams, Fans und Krabben.

Was er mir bislang verschwiegen hatte: Die Spitze ist nicht das Ende.

Ich sollte an dieser Stelle eine kleine schöpferische Pause machen. Für euch. Für all diejenigen, die ebenso wie ich andächtig innehalten müssen. Wenn diese Erkenntnis wirkt. Wenn sie trifft. Ins Mark. Lassen wir es ruhig noch einmal wirken, ganz langsam: Die Spitze ist nicht das Ende.

Denn dann, wenn der Erfolg süß und überschwänglich erscheint, sind Trägheit und Bequemlichkeit eben nicht weit. Das ist hart. Aber, wäre ich eine Love Brand, wenn ich mich diesem alten Muster ergebe? Wäre Hensel und Gretel ein Märchen geworden, wenn die Hexe gewonnen hätte? Wohl doch eher Horrorfilm statt Kindergeschichte.

Ja, dieses Stilmittel nennt sich rhetorische Frage. Wir alle wissen, dass Märchen in aller Regel ein Happy End haben. In jedem Fall haben sie eine Botschaft. So wie mein Märchen als Love Brand. Meine Botschaft lautet eben: Die Spitze ist nicht das Ende. Das Happy End: wird laufend fortgeschrieben… Weil es doch kein Ende gibt. Kapiert?

Bleib in Bewegung

Nochmal zurück zum Anfang. Wir hatten also in unserer Welt ein Früher. Und wir haben ein Jetzt. Ein Jetzt, das sich konkret folgendermaßen darstellt: Ich schwimme als Love Brand regelmäßig meine Bahnen, zeige mich den Fans, sensibilisiere alleine durch Anwesenheit für Werte, Philosophien und natürlich Nutzen. Meine Markenbotschafter im Team tun mir das gleich. Kurzum, wir alle haben auf unsere Art und Weise die Love Brand verkörpert und verkauft. Und abgesahnt. Wir haben Krabben im Überfluss – mehrfach täglich. Logisch, schwimmen die Krabben, schwimmen auch wir Seepferdchen. Das findet übrigens jeder Fan attraktiv, wenn seine Love Brand ständig in Bewegung ist.

Der Fan bemerkt allerdings ebenso, wenn einem Team aus Seepferdchen das Wasser bis zum Hals steht. Dafür braucht er keine Brille – weil dann liegen tote Seepferdchen im Aquarium. Im Gegensatz zur Menschenwelt sagt in unserer Welt diese Metapher nämlich, dass es bereits zu spät ist. Es liegt also in der Natur der Sache, dass wir von uns aus früher aktiv werden. Spätestens dann, wenn sich der Seetang hinter uns verstecken kann, und nicht umgekehrt.

Was der Fan am Wasserstand noch ablesen kann? Ganz einfach. Physikalische Gesetze. Das fette Seepferd verdrängt eben mehr Wasser… Glaubt deshalb ja nicht, Fans bemerken nicht, wenn es einem gut geht und man sich ausruht.

Zumal wir da alle sehr aktiv waren in den vergangenen Tagen. Wir haben inzwischen viele Fans. Die gehören zum Hier und Jetzt. Das war nicht einmal. Im Gegenteil – es war einmal ein Fan: Der Pate. Er ist zwar bis heute mein Pate geblieben, auf der Fan-Seite haben sich jedoch noch zahlreiche Investoren, Supporter und Botschafter dazugesellt. Schwimmschulen, Geologen, Biologen, Taucher, Unternehmer, bei denen Umweltbewusstsein über die Mülltrennung hinaus geht, Qualitätsingenieure, Designer, Aquarienfreunde, Schlechtwetter-Zooliebhaber, Artenschützer oder Disney-Fans. Um nur ein paar Gattungen zu nennen.

Achte auf deine Möglichkeiten

Aus den jüngsten Erfahrungen heraus war es ganz einfach, diese Fans zu gewinnen. Wie vom Paten empfohlen, haben wir erstmal zugehört. Dann hingehört. So wussten wir, mit wem wir es zu tun hatten, was ihn an unserer Marke reizt, welchen Mehrwert er sich von uns verspricht bzw. wo und wie er Seepferdchen für sich einsetzen kann. Und oben genannter Personenkreis hat unvorstellbar viele Einsatzmöglichkeiten für eine Love Brand wie mich, believe me. Und ebenso unvorstellbar viele Beweggründe, in uns – und damit indirekt in unsere Krabben – zu investieren.

Als Team galt es dann lediglich mit unserem Wissen, unserer Sozialkompetenz sowie den rational oder emotional angetriebenen Charakteren ins Blind Date zu gehen. Nach dem Zuhören und Hinhören haben wir dann einfach den Botschafter der Love Brand an der Scheibe gelassen, der den Geschmack des Fans am besten getroffen hat.

Bitte richtig verstehen, wenn ich hier von Geschmack rede… Köche und Mediziner waren auch da. Nette Leute, keine Frage. Bis wir erfuhren, wo sie den Nutzen der Love Brand sahen. Von da an setzten wir selbst uns, für den Moment des Dates, auf Diät, vergaßen den Anstand und zeigten uns von der schlechtesten Seite. Also gar nicht.

Ehrlich, was so ein bisschen Aufmerksamkeit, ein bisschen Zuhören und ein bisschen Nachdenken für Möglichkeiten öffnet! Ihr glaubt es nicht…

Zack, rosarote Brille ins Gesicht, Fan an die Hand und Hopser-Lauf. Freude schöner Götterfunken. So sieht’s aus.

Die Konsequenz: Heerscharen an Fans ziehen weitere Heerscharen an Fans an. Unter Menschen Schneeballeffekt genannt. Unter Fischen sagen wir Strömungseffekt. Denn in der Strömung geht der Punk ab.

Am Anfang.

Am Ende reißt die Strömung immer ab. Genau an diesem Punkt scheinen wir angekommen zu sein. Weniger Bewegung, weniger Aktion, weniger ausgiebige Besuche. So lautet mein nüchternes Fazit nach der anfänglichen Völlerei. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Als Haufen Pferdefressen mit noch weiter eingeschränktem Aktionsradius werden wir Fans verlieren statt gewinnen. Oder anders gedacht: Als dieser beschriebene Haufen werden wir keine Seepferdchen mehr gewinnen, die für diese Love-Brand-Sache einstehen. Und wo bequeme Seepferdchen hinkommen, dürfte allen klar sein, oder?!

Na?!

Was passiert jeder Marke, die ihr Versprechen nur auf den ersten Blick hält? Wohin driftet jede Marke ab, die träge wird, statt sich stetig weiter zu entwickeln?

Mainstream. Richtig.

Ist doch Scheiße.

Die Fähigkeit, kommunizieren zu können,
macht dich zum Anführer.
Vorausgesetzt, du hast Sozialkompetenz.

Feedback gehört richtig artikuliert

Die Tatsache hingegen, dass ich kommunizieren kann, ist alles andere als dumm. Sie ist der Schlüssel. Gepaart mit der mir von Natur übertragenen Sozialkompetenz macht mich das zum Anführer.

Ich glaube sehr wohl, dass es bei Fans wie im Team Wirkung zeigt, was die Anführer wann, wie, wie oft und wo kommunizieren und tun. Gibt es ein Miteinander? Ein Füreinander? Ich glaube sogar, dass das am Ende darüber entscheidet, ob du die Marke wirklich magst oder nicht. Ich mach’s mal einfach: Nach dem Balzen kommt das Führen, sonst reißt die Strömung ab.

Klingt simple?

Habt ihr schon mal Emotionen, Bedürfnisse und Fakten so artikuliert bekommen, dass ein Team euer Appell am Ende nachvollziehen kann?

Simple. Pah.

Ja, bei aller Arroganz, ich hab‘s gemacht. Manche Dinge muss man einfach selber machen. Verantwortung übernehmen und Führen zum Beispiel. Es ist eben nicht immer jemand da, der einen ans Flösschen nimmt, wenn Team und Fans Impulse brauchen. Manche Situationen erfordern unmittelbare Reaktionen.

Aber: Ich kann behaupten, das Love-Brand-Team ist wieder auf Kurs. Zwischendurch gibt‘s neuerdings Feedback statt Krabben. Und wir gehen damit ganz neu um, ihr werdet schon sehen. Die Love Brand entwickelt sich weiter. Fans, wir sind zurück! Denn alle machen mit.

Klar wollt ihr jetzt wissen, wie ich das genau gemacht habe…

Innerer Frieden.

Schon vergessen?

Apropos »vergessen«. Nein nein, mein Pate hat mich nicht vergessen. Der war heute schon da. Glaubt ihr ernsthaft, ich bin ein Märchenprinz und hab mir die ganze Geschichte mit diesem Führungsgedöns nur ausgedacht?

Wenn Transparenz auf Wertschätzung und Klarheit trifft, nennt sich das Feedback. Es ist DAS Führungsinstrument der Neuzeit. Willi hatte vor diesem Podcast ein kleines Training bei mir in Sachen »vollständiger Kommunikation«. Klarheit schaffen macht nicht immer nur Spaß. Gerade, um das Love Brand Team auf Kurs zu halten, hat Willi wahrscheinlich schon das eine oder andere deutliche Wort an sein Team gerichtet. Ich weiß es nicht, ich war nicht dabei. Ich weiß nur, dass Wertschätzung nichts mit Anerkennung zu tun hat. Jedenfalls möchte ich zweifellos anerkennen, denn ich bin stolz auf meine Pferdefresse. Willi hat Führungsqualitäten bewiesen.

Ausserdem gibt’s den Blog-Artikel als Audio-Podcast auf